Der erotische Austausch zwischen den Menschen war auf früher nicht nur auf die Körperlichkeit beschränkt. Schon vor vielen Jahrhunderten wurden erotische Kunstwerke geschaffen, um die gegenseitige Lust zu beflügeln.
Mit der Erfindung der Schrift haben sich die Möglichkeiten wieder etwas erweitert. Jetzt konnte man sich gegenseitig heiße Worte schreiben, die man sich sonst gegenseitig ins Ohr flüstern würde. Manch ein Autor wusste sich auch in der Erotik so gut auszudrücken, dass er es zu echter Berühmtheit brachte. Der französische Marquis de Sade ist ein klassisches Beispiel dafür, dass die Menschen auch früher alles andere als prüde waren.
Auf das Telefon schien man eigentlich nur zu warten, denn jetzt konnte mit dem Gehör ein Sinn angesprochen werden, der bisher auf der Strecke blieb. Endlich konnte man sich gegenseitig auf verbalem Wege scharf machen, sich durch Stöhnen und eindeutige akustische Signale immer weiter anspitzen und sich dabei bis zum Orgasmus treiben.
Es ist nicht genau überliefert, wann sich die ersten Damen für Telefonerotik bezahlen ließen. Klar ist aber, dass es bereits viele Jahrzehnte her ist, dass die erste Frau professionell in den Hörer gestöhnt hat. Noch heute kann man die obligatorischen Anzeigen in vielen Zeitungen entdecken, außerdem fordert manch eine rassige Schlampe im nächtlichen Fernsehprogramm ganz unverblümt: ?Ruf mich an!?
Natürlich werden für den Telefonsex erhebliche Geldbeträge fällig, wie man bereits in der Werbung erkennen kann. Die Lusterfüllung erfolgt dabei ausschließlich über Stimme und Gehör, obwohl heute doch viel mehr möglich ist. Die Camerotik bedeutet, sein Gegenüber nicht nur hören, sondern auch sehen zu können. Bei einer Livecam ist das Schummeln daher unmöglich: Hier findet der virtuelle Fick mit authentischen Models statt, was beim Telefonsex freilich nicht immer garantiert werden kann.
Die Camerotik wird durch die technische Weiterentwicklung immer besser. Verpixelte Bilder und eine schlechte Klangqualität gehören der Vergangenheit an. Heute ist die Übertragung beim virtuellen Sex in jeder Hinsicht eine scharfe Sache.
Ein weiterer Vorteil ergibt sich ebenfalls aus der Technik: Viele Camsex-Seiten bieten den Models die Möglichkeit, sich bereits im offenen Chat vor ihren Bewunderern zu präsentieren und die Hüllen fallen zu lassen. Das reine Zuschauen ist hier häufig kostenlos, auch wenn sich die Camgirls natürlich über Trinkgelder freuen.
Im Separee schließlich kann man mit den heißen Girls sogar körperlich interagieren. Dies wird durch interaktive Sextoys möglich, die durch den Zuschauer gesteuert werden können. So viel authentischer Sex ist beim Telefonsex schon aus technischen Gründen ausgeschlossen.